Titel: |
Zur Biologie von salicornia ramosissima / von Maren Belde |
Verfasser: |
Maren Belde |
Erschienen: |
1996 |
In:
Dietmar Brandes (Hrsg.): Braunschweiger Kolloquium zur Ufervegetation
von Flüssen. - Braunschweig, S.59-69. (Braunschweiger Geobotanische
Arbeiten, 4).
Der Neophyt Xanthium albinum hat sich seit dem 19. Jahrhundert
insbesondere an den Ufern der Mittelelbe stark ausgebreitet. Zur besseren
Kenntnis der Ökologie dieser Art wurden Untersuchungen zu Keimverhalten,
Entwicklungsverlauf, Mortalität sowie zum Parasitenbefall durch Cuscuta
campestris durchgeführt.
Xanthium albinum ist ein Wärmekeimer, der in den trockengefallenen
Buhnenfeldern innerhalb kurzer Zeit mit großem Erfolg aufläuft.
Die Elb-Spitzklette beginnt etwa Mitte Mai zu keimen. Mitte Juli entwickeln
sich die ersten männlichen Blütenstände, unter denen sich
anschließend die weiblichen Blütenköpfchen ausbilden. Diese
besitzen in der Regel zwei Achänen. Die Fruchtstände mit ihren
widerhakigen Hülldornen verkletten sich besonders gut in Wolle und
stellen deshalb äußerst effektive Ausbreitungsorgane dar.
In einer Beobachtungsfläche, die oberhalb der Buhnenfelder lag,
starb ein großer Teil der Xanthium albinum-Individuen im besonders
trockenen und heißen Hochsommer der Vegetationsperiode 1994. Die
Pflanzen gelangten mit ihren Wurzeln nicht in den wasserführenden
Bereich und erlagen dem Trockenstreß.
Cuscuta campestris, ein ebenfalls aus Nordamerika stammender
Neophyt, parasitiert neben den meisten der in den Buhnenfeldern der Mittelelbe
vorkommenden Arten auch auf Xanthium albinum. Besonders starker
Befall, wie er in der Vegetationsperiode 1994 z. T. zu verzeichnen war,
kann zu erheblichen Einbußen in der oberirdischen Biomasse von Xanthium
albinum führen. In den untersuchten Flächen spiegelte sich
der Parasitenbefall von Xanthium albinum durch Cuscuta campestris
insbesondere in einer verringerten Produktion von Fruchtständen wider.
The neophytic Xanthium albinum has spread since the 19th century
especially on the banks in the middIe course of the river Elbe. In order
to get more information about the ecology of this species, germination
behaviour, growth, mortality and burden of the vascular plant parasite
Cuscuta campestris were investigated.
The seeds of Xanthium albinum germinate preferably at temperatures
about 25°C. Emergence occurs quickly and easily when the area between
the groynes dries up. The seeds of Xanthium albinum start to germinate
roughly in the mid-May. In the middIe of July the first male flowers develop,
subsequently the female flowers grow below them. The fruit regularly possesses
two seeds. With their hooked spines the burrs of Xanthium albinum
may get strongly entangled in sheeps' wool. The diaspore dispersal is therefore
very successful.
In the extremly dry and hot summer period 1994 a large number of individuals
of Xanthium albinum died in one of the study areas being situated
above the groynes. The roots of these plants were not able to reach water-bearing
layers and suffered from drought.
Cuscuta campestris, another neophytic plant originating from
North America, parasitizes Xanthium albinum as well as most of the
species occuring in the areas between the groynes in the middle course
of the river Elbe. Extremly high parasite burden as recorded in summer
period 1994 may result in a significant loss of overground biomass. In
the study areas the parasite burden of Cuscuta campestris was reflected
especially in a reduced fruit production of Xanthium albinum.