Zusammenfassung: In der Zeit von März bis Oktober wurden
16 verschiedene Halden der Kali- und Steinsalzindustrie aufgesucht und
floristisch kartiert. Daneben wurden weitere primäre und sekundäre
Salzstellen aufgesucht, um Negativkartierungen auf bestimmte Sippen, für
die ein Vorkommen speziell an Kalihalden bekannt war, durchführen
zu können. Im Frühjahr wurde das Untersuchungsgebiet erweitert
und speziell auf die Verbreitung des Salztäschels Hymenolobus procumbens
geachtet. Im engeren UG wurden pflanzensoziologische Aufnahmen erstellt,
anhand derer die Vegetation der Salzhalden beschrieben wird.
Die floristischen Daten wurden auf verschiedene Parameter hin ausgewertet
und zur Charakterisierung des Standortkomplexes Salzhalde herangezogen.
Der Standort-komplex wird in die fünf Teilbereichstypen - „Grüne
Halde“, „Vorgelände“, „Offene Halde“, „Haldenfuß“ und „Graben“
- unterteilt. Die ersten beiden Typen werden zum „Geschlossenen Teilbereichskomplex“,
die drei anderen zum „Offenen Teilbereichskomplex“ zusammengefaßt.
Es wird ein Vergleich der untersuchten Halden zu anderen Salzstellen gezogen.
Die Familien der Chenopodiaceae, Asteraceae, Poaceae und Juncaceae
kommen besonders häufig an den Halden vor. Dabei haben die Chenopodiaceae
und die Juncaceae einen Schwerpunkt im „Offenen Teilbereichskomplex“.
Die einzelnen Sippen werden gemäß ihrer soziologischen Herkunft
geordnet und den Teilbereichstypen gegenübergestellt. 25 Sippen kristallisieren
sich aufgrund ihrer Seltenheit im sonstigen Gebiet als für die Halden
„Auffällige Sippen“ heraus. Da diese Sippen nachweislich nicht länger
als zehn Jahre an den Halden vorkommen, und eine derart rasche Ausbreitung
mehrerer Sippen gleichzeitig beispiellos ist, wird diese Problematik gesondert
diskutiert. Hierbei wird mit Hilfe kontrollierter Untersuchungen der Schluß
gezogen, daß die Vorkommen dieser Sippen an den Halden größtenteils
auf eine bewußte Ausbringung (Ansalbung) zurückgehen müssen.
Dieser Umstand findet auch besondere Berücksichtigung bei der Beschreibung
einiger Gesellschaften von „Auffälligen Sippen“.