Zusammenfassung: Im Rahmen dieser Arbeit wurden im Braunschweiger
Stadtgebiet Flora und Vegetation von 28 Hegebüschen mit verschiedenen
Bodentypen untersucht. Im Untersuchungsgebiet wurden insgesamt 489 Arten
kartiert, davon treten 432 spontan auf. Das sind auf weniger als 0,1 %
der Fläche fast 45 % der Artenzahl, die BRANDES (1987, 1989)
für das Stadtgebiet von Braunschweig angibt. Somit sind die untersuchten
Hegebüsche relativ artenreich. Nur 17 Arten treten mit der Frequenz
V auf, damit wird die große Heterogenität zwischen den untersuchten
Flächen deutlich. Die Untersuchungen zur floristischen Ähnlichkeit
ergab nur eine geringe floristische Übereinstimmung zwischen den untersuchten
Flächen. Wie gezeigt werden konnte, steigt die Artenzahl der Hegebuschflächen
nicht mit der Flächengröße an.
Das Lebensformenspektrum und die Gesellschaftszugehörigkeit der
kartierten Arten wurden dargestellt und erläutert. Dabei konnte gezeigt
werden, daß im UG hauptsächlich Hemikryptophyten auftreten.
Auffällig ist die hohe Anzahl an Therophyten im UG im Vergleich zu
Mitteleuropa, dies spricht für einen hohen Störungsgrad in den
untersuchten Flächen. Die Hegebüsche wurden mit Hilfe von Zeigerwerten
ökologisch charakterisiert. Die große Anzahl von Stickstoffzeigern
deutet auf die gute Stickstoffversorgung in den Hegebuschflächen hin.
An den Hegebüschen sind vielfach nitrophile Säume ausgebildet,
insbesondere Urtica dioica-Dominanzbestände sind häufig.
Es wurden 90 Gehölzarten im UG festgestellt, davon treten 45 Arten
spontan auf. Zum größten Teil werden sie mit Hilfe von Tieren
(häufig Vögel) oder dem Wind ausgebreitet. Es wird darauf hingewiesen,
daß neben den standortgerechten einheimischen Bäumen und Sträuchern
auch wenig geeignete Nadelbäume und andere "fremdländische" Gehölze
für die Anlage von Hegebüschen verwendet wurden.
Die Ermittlung der Gesellschaftszugehörigkeit der insgesamt kartierten
Arten zeigte, daß sich die meisten der Arten den drei Klassen Molinio-Arrhenatheretea,
Stellarietea mediae und Artemisietea zuordnen lassen. Die krautigen Waldarten
(Klasse Querco-Fagetea) dagegen kommen im UG kaum vor, da sie in die Flächen
noch nicht wieder einwandern konnten. Somit zeigen die Vegetation und Flora
der untersuchten Hegebüsche die vorherige Nutzung noch immer an, während
eine für Wälder typische Krautschicht sich nicht von allein einstellen
konnte. Die große Anzahl an Arten der Roten Liste (70), die im UG
kartiert wurden, deutet den Wert der untersuchten Flächen für
den Naturschutz an.