Veröff.: (OPPERMANN, F.-W. & D. BRANDES: Die Uferflora
der Oker. - Braunschw. naturkdl. Schr., 4: 381-414.)
Zusammenfassung: Von den untersuchten Gewässern wurde eine
grobe Kilometrierung auf der Grundlage von topographischen Karten 1:25000
vorgenommen. Anhand dieser wurde von jedem Flußkilometer repräsentativ
ein 50 m langer Uferabschnitt floristisch untersucht. Die Probeflächen
wurden während der Vegetationsperiode zweimal aufgesucht. Nach Auswertung
der floristischen Aufnahmen ließen sich die Gewässer bezüglich
ihres Arteninventars in unterschiedliche Abschnitte gliedern. Die Oker
wurde danach in 8, die Ecker in 2 Abschnitte eingeteilt. Trotz ihrer floristischen
Eigenheiten weisen die Abschnitte untereinander auch eine mehr oder weniger
starke Ähnlichkeit auf. Danach lassen sich allgemein die Okerabschnitte
außerhalb des Harzes deutlich von den Harzabschnitten unterscheiden.
Darüber hinaus zeigen besonders die Ufer der Talsperre eine starke
Eigenständigkeit und haben nur geringe floristische Gemeinsamkeiten
mit den Ufern der angrenzenden Abschnitte. Ansonsten sind die Übergänge
zwischen den einzelnen Abschnitten eher fließend ausgebildet. Letzteres
trifft an der Ecker auch für den Übergang zwischen Harzvorland
und Harz zu, während dieser an der Oker deutlich erkennbar ist. Als
besonders reizvoll ist an der Oker der Abschnitt des nördlichen Steinfeldes
zu bezeichnen, da hier zum einen noch die natürliche Flußdynamik
gegeben ist und zum anderen die Schotterflächen eine abwechslungsreiche
Flora aufweisen. An der Ecker sind in dieser Hinsicht besonders die Auenwaldreste
im Harzvorland erwähnenswert sowie der untere Teil des Harzabschnittes.
Das Okertal zwischen der Talsperre und dem Hüttenort Oker ist hingegen
wegen seiner engen Ausbildung bezüglich der Uferflora weniger interessant.
Letzteres gilt auch für die Okerufer oberhalb Altenaus, während
innerhalb der Bergstadt, zumindest am Ortsausgang, die Ufer flacher ausgebildet
sind und durch vereinzelte Arten der Bergwiesen einen zusätzlichen
Reiz erhalten. Von floristischer Bedeutung sind darüber hinaus die
Schwermetallrasen im Raume Goslar-Oker, die besonders in der Okeraue noch
großflächiger ausgebildet sind. Die Ufer des Mittellaufs zwischen
Börßum und Braunschweig sind floristisch wieder weniger interessant.
Dagegen bietet der mäandrierende Unterlauf zumindest in geringer Menge
abwechslungsreiche Gleithänge sowie die charakteristischen, von Angelica
archangelica dominierten Hochstaudenfluren. Jeder Okerabschnitt ist durch
Leitarten charakterisiert, die nur in einem Abschnitt hochstet auftreten.
Es wurde des weiteren auf die Verbreitung von Neophyten an den Gewässerufern
geachtet. Dabei stellte sich heraus, daß an der Oker besonders das
nördliche Steinfeld sowie die Ufer der größeren Städte,
mit Ausnahme von Wolfenbüttel, zahlreiche „Neubürger“ aufweisen.
Der übrige Okerlauf ist relativ arm an Neophyten, letzeres gilt auch
für weite Bereiche der Ecker. Außerdem wurde das Vorkommen von
Stromtalpflanzen angesprochen, die an der Oker jedoch fast ohne Bedeutung
sind. Letztlich wurden noch Aspekte des Naturschutzes erörtert, wobei
besonders auf die Vielfalt von Pflanzenstandorten am Gewässerufer
sowie auf deren Bedeutung für Flora und Fauna hingewiesen wurde. Ergänzend
sind weiterhin noch die gefundenen Arten der „Roten Liste Niedersachsen“
aufgeführt.