Zusammenfassung: Östlich von Braunschweig wurden Hecken
und Waldmäntel floristisch und pflanzensoziologisch untersucht. Im
Untersuchungsgebiet, das den größten Teil des Naturparks Elm-Lappwald
umfaßt, vollzieht sich gleichzeitig der Übergang vom Hügelland
zum Flachland, sowie vom subatlantischen zum subkonti-nentalen Klima. Viele
Pflanzengesellschaften erreichen hier ihre Nordgrenze. Der Übergangs-charakter
des Gebiets zeigt sich auch an den Gebüschgesellschaften: der überwiegende
Teil der Waldmäntel gehört dem Verband Rubion subatlanticum Tx.
52 an: die Mantelgesellschaften der Eichen-Hainbuchen-Wälder gehören
zum Carpino-Prunetum Tx. 52, viele jüngere Stadien können aber
nur als Prunetalia-Gesellschaften ohne Assoziationskennarten gelten. Einige
Waldmäntel in Süd- und Westlagen sind zum Ligustro-Prunetum (Faber
1933) Tx. 52 des Verbandes Berberidion zu stellen, es handelt sich hier
um die nördlichsten bisher festgestellten Bestände dieser Art.
Die Klimagunst des Gebiets wird ferner durch das Auftreten einiger Rosenarten
des Berberidion angezeigt, die sich jedoch eher in trockenen Rasengesellschaften
als in den Waldmänteln finden. Auch sie erreichen in Deutsch-land
hier die Nordgrenze.
Die untersuchten Hecken sind meistens junge Bestände und daher
recht artenarm; sie sind nur durch Rubus fruticosus agg. schwach als Rubion
subatlanticum-Gesellschaften charakterisiert und werden hauptsächlich
von Prunus spinosa, Rosa canina und Sambucus nigra aufgebaut. In Verbindung
mit den Gebüschgesellschaften treten im Ostbraunschweigischen Hügelland
einige Saumgesellschaften der Trifolio-Geranietea Th. Müller 1961
auf. Säume des Geranion sanguinei Th. Müller 1961 sind nur fragmentarisch
ausgebildet, Gesellschaften des Trifolion medii Th. Müller 1961 dagegen
recht verbreitet. Häufiger sind an Hecken- und Waldrändern jedoch
nitrophile Säume, insbesondere Urtica dioica-Fragmentgesellschaften
zu finden. Die Untersuchung der Hecken und Waldmäntel ergab einige
interessante Neufunde für das Gebiet, sowie den Nachweis verschiedener
Sippen der Roten Liste Gefäßpflanzen Niedersachsen und Bremen.